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Parodontologie

Unter Parodontose versteht man die chronische Erkrankung des Zahnhalteapparates, die inzwischen weltweit sehr verbreitet ist. Da die Erkrankung schleichend verläuft und anfangs keine Schmerzen verursacht, nehmen viele Betroffenen die anfänglichen Warnsignale (Mundgeruch, gerötetes und leicht blutendes Zahnfleisch) nicht ernst. Dabei ist ein frühzeitiges Handeln wichtig, denn Parodontose führt sehr viel häufiger als Karies zum Zahnverlust und ist, frühzeitig erkannt, gut behandelbar.


Wodurch wird Parodontose verursacht?

Die Auslöser der Parodontose sind vielfältig. Ursachen können eine individuellen Veranlagung sein, mangelnde Mundhygiene, Fehlernährung, Übersäuerung, Stress, eine gestörte Darmflora und sogar eine Ansteckung. Bei der Parodontose siedeln sich Bakterien in den normalerweise 2-3 mm tiefen Zahnfleischtasche an und führen dort zu einem erhöhten Abbau des den Zahn umgebenden Knochens. Die Tiefe der Zahnfleischtaschen nimmt somit zu und die Taschen lassen sich selbst mit noch so gründlicher Zahnpflege nicht mehr reinigen. Nun siedeln sich dort immer mehr Bakterien an und vermehren sich. Erkennbar ist der betroffene Bereich durch gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch, das selbst bei leichten Berührungen, wie z. B. mit der Zahnbürste beim Zähneputzen, leicht zu bluten beginnt. Diese Warnsignale sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn eine unbehandelte Parodontose zerstört die Fasern, die die Zähne im Kieferknochen verankern. Dadurch kommt es zu einem krankheitsbedingten Knochenabbau, in dessen weiteren Verlauf sich die in dem betroffenen Bereich befindlichen Zähne lockern, bis sie schließlich ausfallen.


Wie wird eine Parodontitis behandelt?

Mit der heutigen Zahnmedizin ist nicht nur eine gezielte Behandlung der Parodontitis möglich, in vielen Fällen ist auch eine weitgehende Regeneration des Knochens erreichbar. Voraussetzung dafür ist zunächst eine gründliche diagnostische Vorbehandlung, welche Taschenmessung, Zahnstatus, Untersuchung im Hinblick auf eventuelle Überbelastung und Zahnfehlstellungen, eine mikrobiologischer Untersuchung der Zahntaschenflora und in vielen Fällen auch eine Keimuntersuchung des Stuhlgangs einschließt. Eine professionelle Zahnreinigung (PZR), durchgeführt durch eine geschulte Prophylaxehelferin, reduziert die Entzündung und Bakterien.

Im Anschluss an die Vorbehandlung erfolgt die eigentliche Behandlung der Parodontose. Dabei werden die verbliebenen, die Parodontitis verursachenden Bakterien mit Hilfe von Ultraschall und photochemischen Methoden gründlich und zahnschonend entfernt. Dies geschieht sowohl in den Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch, als auch auf der Oberfläche der Zahnwurzel. Offene Chirurgische Maßnahmen erfolgen nur in Einzelfällen und nach Absprache mit dem Patienten. Regenerative und knochenaufbauende Maßnahmen können in Absprache mit dem Patienten angewendet werden. Um dem Patienten diese Behandlung so angenehm wie möglich zu machen, erfolgt die Behandlung unter örtlicher Betäubung.

Mittels Photodynamischer Therapie (PDT), auch photodynamische antimikrobielle Chemotherapie (PACT) oder photoaktivierte Desinfektion (PAD) genannt, ist es möglich, das gesamte Spektrum parodontalpathogener Keime bis hinein in das Weichgewebe, abzutöten. Nach der Behandlung kommt es zu einer signifikanten Reduktion des Taschentiefe. Die Reinigung der Zahntaschen durch den Patienten ist wieder möglich und das Risiko einer Neuinfektion weitaus geringer. Eine antibiotische Behandlung der Zahntaschen ist nur noch bei besonders schweren und aggressiven Verlaufsformen nötig. Ferner treten keinerlei bakterielle Resistenzen gegen den Wirkstoff auf.


Ist eine Parodontitis heilbar?

Eine Parodontose ist in 99% alle Fälle heilbar. Für einen langfristigen Erfolg der Parodontose-Behandlung sind regelmäßige Kontrollen und Zahnreinigungstermine beim Zahnarzt erforderlich.

Da der Mund bekanntermaßen ein Spiegel des Darms ist, haben Zahnärzte oft festgestellt, dass es bereits bei alleiniger Beeinflussung bzw. Korrektur der Darmflora zu einem Rückgang der Parodontitis kommt. Auch hier können Anleitungen zur häuslichen Durchführung eines Stuhlabstrichs gegeben werden, um auf der Grundlage der Ergebnisse durch Gabe von Darm-Bakterien-Präparaten (Probiotikum) langsam eine gesunde Darmflora aufzubauen. Darüber hinaus wird eine spezifische Ernährungsberatung und Informationen für eine langsame Nahrungsumstellung nach dem Motto "vom Nahrungsmittel zum Lebensmittel" gegeben.


Ist eine Parodontitis gefährlich?

Eine Parodontitis bedeutet nicht nur erkranktes Zahnfleisch, sondern stellt auch einen erheblichen Risikofaktor für Herzerkrankungen und Schlaganfall dar. Darüber hinaus besteht für schwangere Frauen durch Parodontitis eine erhöhte Gefahr für eine Fehlgeburt und Diabetiker können durch Parodontitis deutliche Probleme mit dem Blutzuckerspiegel bekommen. Aus diesen Gründen schützt die frühzeitige Behandlung einer Parodontitis nicht nur vor Zahnverlust, sondern auch die gesamte Gesundheit.


 

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